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10. Oktober 2012 modern im Minimeer Eigentlich bin ich auch einer derer die sich gerne den Satz sagen hören: "Wenn ich die See seh, will ich kein Meer mehr". Aber wer will es dem Steinhuder Meer den verübeln, dass es bloss das grösste Flachgewässer Deutschlands ist, und man darauf nicht bis nach Amerika segeln kann? Ich auf jeden Fall nicht. Umstanden von stattlichen Eichenwäldern liegt es im Niedersächsischen und erfreut Mensch und Natur. An einem Steinhuder Meer müsste es doch auch Steinpilze geben, denke ich und schon bin ich auf einer Wanderdüne im Unterholz verschwunden. Den letzten seiner Art hatte ich vor acht Jahren an einer Schottischen Landstrasse entdeckt und seither muss ich mir die Räuberpistolen von meinen Arbeitskollegen und Hobbypilzesucherfinder anhören. Gestern zwei Kilo unter dieser Buche, heute früh fünf Kilo unter dieser Eberesche. Es ist zum Haaröl schiffen. Und um mich zu demütigen und um schon gar keine Zweifel aufkommen zu lassen, wird jeweils auch noch pilzkörbeweise digitales Bildmaterial mitgereicht. Tonnen von Pilzen stehen offenbar in den Wäldern bereit und warten darauf, dass man sie erntet, im Dörrex trocknet und zu Risotto verarbeitet. Im Wald am Steinhuder Meer wimmelt es nur so von Pilzen. Überall sieht man die Köpfe der neugierigen Gnubbelmänner aus dem bemoosten Boden lugen. So schlecht wie ich mich allerdings in der Welt der schmackhaften Waldbewohner auskenne so gut weiss ich, dass der eine der andere nicht besonders geniessbar ist - ja der Verzehr gar zu einem jähen Ende führen kann. Steinplize finde ich natürlich keine und bevor ich auf ein abgetrennte Hand oder eine jahrhundertealte Moorleiche stosse, verzieh ich mich wieder ins Strandhotel. Die Gegend kommt mir irgendwie bekannt vor, verliefen sich nicht die Spuren der ungelössten Aktenzeichen von Eduard Zimmerman in solchen Wäldern? **** D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r .ç h (284) ~ |