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13. Juli 2020

just ask for mask

Es blueht so schoen

Ein paar der letzten verbliebenen amerikanischen Forscher haben herausgefunden, dass sich das Virus über Bienen verbreiten kann. "Nicht mit mir!" Sag ich. Seit gestern ist in meinem Garten Schluss damit. Mit einem bisschen Waschbeton lässt sich nämlich eine wirkungsvolle Bienensperre errichten. Die Menge der ganzen Covid-Massnahmen, unter denen wir aktuell leiden, haben nämlich ein Mass erreicht, das ins Unerträgliche geht, und ich setze nun alles daran, möglichst schnell wieder Normalität zu erlangen. Probleme wie "Das unaufhaltbare Ansteigen der Meeresspiegel" oder "Dritte Aarequerung in Thun, subito!" fehlen mir schmerzlich.

Wenn ich mich an den Nachbartischen umhöre, stelle ich vor allem fest, dass sich heute alle eine wissenschaftliche Meinung leisten und die nicht selten sogar in den Stand der fundierten Wahrheit hochhieven. Wer sie dann noch am lautesten kundtut, ist der Held, der das Wissen wohl mit Löffeln gefressen haben muss. Was solls, das kann ich schon lange. Ihr glaubt mir nicht? Nehmt das:

Ich behaupte, der beste Helfer vom menschliche Immunsystem ist die Klappe. Wenn wir davon ausgehen, dass durch die Maulöffnung im Schnitt zehnmal mehr kontaminierte Aerosole ausgetauscht werden als durch die Nasennüstern, dann empfehle ich all den Ängstlichen, speziell in der Öffentlichkeit, in erster Linie die Klappe zu halten. (Auch wenn das verlockend und die Ausgangslage lediglich plausibel klingt, hält sie wahrscheinlich keiner wissenschaftlichen Prüfung stand.)

Wenn's sein muss, werde ich auch, ohne mit der Wimper zu zucken, gläubig. Ich glaube nämlich, dass das Tragen von Masken im öffentlichen Verkehr nicht den gewünschten Effekt hat. Nach nur einer Woche der Maskentragpflicht im Zug werde ich zu Collot d'Herbois, einem Mitglied des Wohlfahrtsausschusses. Als diesen brummle ich, von niemand beachtet, leise in meinen Bart: "Es ist Zeit, die Maske abzureissen".

In Tat und Wahrheit aber reisse ich sie mir natürlich erst zu Hause ab und wasche sie unter Inkaufnahme von Verbrennungen dritten Grades fix mit Ochsengall und ploderkochendem Wasser von Bazillen und Schleimbatzen rein. So, damit ich sie anderntags wieder artig verwenden kann, um erneut und zum wiederholten Male, die Örtlichkeiten meines Arbeitgebers aufzusuchen und dort meinem Job nachgehe. Da mir das Revolutionäre fernliegt und ich mich eher als Kuscher durch die behördlich verordneten Rahmenbedingungen mogle, sind meine Spielräume für Verweigerung und Ungehorsam übersichtlich, wenn nicht gar als klein oder marginal zu bezeichnen. Sie - die Maske - nicht zu tragen liegt mir fern und kommt nicht einmal in meinen kühnsten Träumen vor.
Einzig - Masken kaufe ich dem Bund keine ab. Weder aus Armeebeständen, noch aus der Apotheke. In meinem Glauben tun's selbstgemachte Masken längstens, um im Zug nicht durch Kondukteure oder Bahnpolitessen belästigt zu werden. Gemäss Vorgabe erspare ich dem Hausmüll somit zwei Masken pro Tag und dem Bund Mehrwertsteuereinnahmen von ungefähr 10 Rappen.

Keine Angst lieber Bund, die nachlässig verspielten 2.77 Millionen aus dem Rentenfonds für Millionäre, kriegen wir mit der Mehrwertsteuer anderweitig wieder rein. Zum Beispiel mit der Mehrwertsteuer derjenigen Bierchen, die ich des Abends, nach getragner Maske zu meinerseitiger Tröstung in meine aufgeweichten Eingeweide hineingiesse.

D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r.ç h

P.S Schalten Sie auch nächste Woche wieder ein, wenn Sie DJ Brutalo darüber schwadronieren lesen möchten, wie er es, durch den kontinuierlichen Anstieg der täglich konsumierten Biermenge geschafft hatte, seine kühnsten Träume mit nackten Bahnpolitessen zu versehen, die ihn in öffentlichen Verkehrsmitteln belästigen.

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Kommentare (0) - Etwas Senf dazu?