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 16. Dezember 2005 Gott in Hamburg
 09. Dezember 2005 Abenteuer Bierkauf
 03. Dezember 2005 Gefahren im Friesischen
 28. November 2005 Die toten Toten Hosen
 11. November 2005 Urlaubsreif mit Perücke
 26. Oktober 2005 keine Macht dem Vogelgeri
 24. Oktober 2005 fear and loathing in Häm
 04. Oktober 2005 Milleniumbabies
 30. September 2005 Merkel ist weg
 21. September 2005 ausgemergelt
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 21. Juni 2005 Die Bavaria
 09. Juni 2005 Marvin Deprobot
 07. Juni 2005 Frauenplatz-rückwärts
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 31. Mai 2005 Der Langhaarnazi
 25. Mai 2005 Julias Vater
 19. Mai 2005 Bayerische Angusrinder
 13. Mai 2005 gschwind wie der Wind
 07. Mai 2005 Madonna und Brittney
 04. Mai 2005 der Schwarze Block
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 26. April 2005 Mueseggmauer
 25. April 2005 Schweizerische Bürokrati
 22. April 2005 43Kilo Luftfracht
Spass mit Schnulliblubber

03. Dezember 2005

Gefahren im Friesischen

Werder Weser Hansa Bremen

Auf meiner Fahrt von Papenburg(Neuguinea) nach Bremen setzte ich mich unbedarft in ein leeres Abteil. Von der Nachtschicht war ich ziemlich entkräftet und müde, so dass ich meiner näheren Umgebung erst mal keine weitere Aufmerksamkeit schenkte. Ich freute mich darauf endlich ein wenig zu schlafen um meine Batterie wieder aufzuladen.

Kaum setzte sich allerdings der Zug in Bewegung stiegen in das gegenüberliegende Abteil drei resche Rentnerinnen. Wie sich später herausstellte Angehörige des Auricher Frauenvereins e. V. Sie waren offenbar gerade am Beginn einer mehrstündigen Pilgerreise nach Hannover und wollten dort die Tea Room Meile unsicher machen. Die Stimmung war gut bei den dreien. Die Lautstärke ihres Gegackers und Geschnatters lies den Schluss zu, dass sie sich bereits mit einer Flasche Küstennebel auf die Fahrt eingestimmt hatten.

In meinem Abteil war an Schlaf nicht mehr zu denken.

In Hude, einem weiteren bedeutungsvollen Ort Ostfrieslands, gesellte sich ein etwa zwanzigjähriger Mann zu den dreien. Er lies sich allerdings von der ausgelassenen Stimmung nicht irritieren und begann augenblicklich die versäumten Hausaufgaben nachzuholen.

Wir erreichten Oldenburg(Oldb) wo ein längerer Aufenthalt des Zuges geplant war. Der junge Mann wandte sich an die drei Damen, sie mögen doch bitte kurz auf seinen Rucksack acht geben, er wolle schnell zum Kiosk, komme aber gleich wieder. Er verschwand für eine Ewigkeit. Eine durch mich gefühlte Ewigkeit wenigsten. Warum hielt sich MEIN Zuge bloss so lange unnütz auf? Ich wollte nach Hause. "Warum hält der da überhaupt? Der soll endlich nach Bremen weiterfahren!". Hätte ich beinahe laut durch die bepolsterte Blechröhre geschrien.

Der Mann kam endlich zurück, nahm seinen Rucksack auf und setzte sich wieder auf seinen Platz. Er bedankte sich bei den Damen für die Bewachung seines Gepäcks. "Keine besonderen Vorkommnisse" meldete eine der drei, eine andere, offenbar durch den Küstennebel immer noch heiter befeuert kündigte gar an: "Wir haben bloss ein wenig von Ihrem Pausenbrot genascht ha ha". Ein lautes und sehr langes Gelächter ging los wegen diese superlustigen Bemerkung.

Warum fährt eigentlich Gott nicht mit in diesen Zügen, die Geschmackspolizei wenigstens? Dafür gibt es neuerdings in Deutschen Zügen auch die sogenannte Selbstkontrolle. Die Kontrolleure machen Stichproben in dem Bereich der Zugfahrt durch den Tarifverbund. Ausserhalb vom "Tarifverbund mit Selbstkontrolle" sind dann wieder die regulären Schaffner am Werke, wie man sie schon zu Reichsbahnzeiten gekannt hatte. Am Schluss der Fahrt ist die Fahrkarte derart zugeknippst, dass man kaum mehr den Aufdruck darauf lesen kann.

Ich war wohl gerade in einem Zug, in welchem an Begleitpersonal gespart wurde. Für Ruhe musste also selber gesorgt werden scheint sich der junge Mann gesagt haben. Auf die Bemerkung seiner Mitreisenden  setzte er  die ernsteste aller ernsten Minen auf und meinte bestimmt: "Keine Ursache, das Pausenbrot wird sowieso niemand essen, Hauptsache ihr habt den ZEITZÜNDER nicht verstellt".

Plötzlich war ausgegackert und ich konnte dank dem selbstlosen Einsatz der Deutschen Jugend doch noch fünf Minuten wegdösen, bis Bremen(Hbf) wenigsten.


D J B r u t a l o @ s c h n u l l i b l u b b e r . c h

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